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Hinter den Pappeln

Dernière mise à jour : 19 nov. 2020


Evelyne Latoui

Als Kind, beim Betrachten der in den Himmel ragenden Pappeln, die hohe Vibration aufnehmend, des Örtchens, auf dem ich stand, empfing ich all diese Fragen, worauf ich die Antwort nicht kannt'. Etwas bewirkte stets mein Verweilen an immer demselben Platz. Ich schien zurückgehalten, um zu entdecken der Gedanken Schatz. Was nennt man Wirklichkeit? Was ist denn Traum? Was verbirgt sich hinter dem Baum? Ich nehme so vieles wahr, kann es jedoch nicht benennen. Anderen ist es klar, sie scheinen es nicht zu kennen. Nun bin ich erwachsen, bald vierzig Jahre sind seither verflossen. Je mehr Zeit vergeht umso mehr bin ich verdrossen. Denn auf jene Fragen, die Erwachsene dem Kind die Antworten noch schuldig bleibt, da sie nur ansatzweise einen Hauch von Erkenntnis streift. Auch wenn der Intellekt Freude zeigt an der Suche, Steckt er fest im nicht endenden Versuche. Oder hatte das Kind weit mehr begriffen? Liegt der Schlüssel in der Energie, von der ich damals ergriffen? Doch eines sag ich mit Gewissheit und ohne zu zögern: Hinter den Pappeln existiert weit mehr, als meine fünf Sinne zu erfassen vermögen.


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